Initiative „Mut machen“ bei „MitSprache“-Schreibwerkstätten / Buch „Spuck die Trauer aus“ vorgestellt
Mit der Projektinitiative „Mut machen“ kam jetzt willkommener Besuch in die ehemalige Oxford-Kaserne zu den Deutsch-Intensivkursen für zugewanderte Kinder und Jugendliche. Dort, wo in den Sprachkursen von „MitSprache“ der Stadt Münster Zehn- bis 17-Jährige in den Sommerferien in Schreibwerkstätten kreativ und reflektiert ihre Rechtschreibung und so ihre schulischen Leistungen verbessern, kam ein besonderes Buch zur Sprache.
Dr. Nikola Moustakis von der Projektgruppe stellte die bewegende Geschichte „Spuck die Trauer aus“ der griechischen Autorin Marietta Kontou vor. Sie erzählt die Geschichte des Mädchens Nour, die dem zerstörerischen Krieg in Syrien entflieht und nach einer abenteuerlichen Odyssee in Deutschland ankommt. Dank ihres unbeugsamen Willens und ihres Talents als Schwimmerin schafft Nour es in das Olympia-Team geflüchteter Athleten und fährt zu den Spielen nach Rio de Janeiro.
Eine zweisprachige Lesung, bei der Jennifer Wahlbring einige Kapitel auf Deutsch und Mohammed Chaher Al Halabi auf Arabisch vortrugen, zog die Jugendlichen zusätzlich in ihren Bann. Am Ende gab es großen Applaus, der lange Weg Nours wurde auf der Landkarte nachgezeichnet und die jungen Leute kamen ins Gespräch über eigene Fluchterfahrungen, Träume, Hoffnungen und Ziele. Orestis Kazasidis, Ideengeber von „Mut machen“, betonte, wie wichtig es ist, sich immer wieder Ziele zu setzen, durchzuhalten und den Mut nicht zu verlieren. Zum guten Schluss erhielten alle Schülerinnen und Schüler eine Postkarte mit Szenen aus dem Leben der Nour, mit viel Platz zum Schreiben auf der Rückseite.
Ebenfalls inspiriert von diesem Buch hatte sich die Projektgruppe „Mut machen“ 2018 mit Vertretern des Integrationsrates, der Ausländerbehörde und der Westfälischen Wilhelms-Universität gegründet. Sie will für Interkulturalität und Mehrsprachigkeit sensibilisieren und junge Menschen ermutigen, aus ihren Fähigkeiten etwas zu machen. Inzwischen wird die Gruppe von Studierenden und arabisch-sprachigen Bürgern der Stadt unterstützt.
Quelle: Stadt Münster