Wohnraum, Schulbau und Klimaschutz

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Schwerpunkte des städtischen Immobilienmanagements 2019 und 2020 / Rekordinvestition in städtische Gebäude

115 Millionen Euro – so viel wie nie zuvor – nimmt die Stadt allein 2020 für ihre Gebäude in die Hand. Davon investiert sie rund 65 Millionen in den ambitionierten Schul- und Kitaausbau Münsters – in Erweiterungen von rund 20 Bestandsgebäuden, in komplett neue Schulen, in Kita-Gebäude in wachsenden Stadtteilen wie Wolbeck und Angelmodde. Das Arbeitsprogramm des Immobilienmanagements für 2019/2020 gleicht nicht nur vom Finanzvolumen einem Kraftakt: „Bauen, Wohnen und Klimaschutz sind die Hauptthemen. Wir wollen langfristig bezahlbaren Wohnraum sichern – und das für alle Einkommensklassen“, benennt Stadtrat Matthias Peck eine der größten Herausforderungen. „Unser Anspruch muss sein: Jeder Mensch mit dem Wunsch in Münster wohnen zu wollen, soll sich das in dieser Stadt erlauben können.“

Welche Projekte haben in den kommenden Jahren Priorität? Wie kann die Stadt weiteres Bauland erschließen? Mit welchen Strategien lässt sich öffentlich-geförderter Wohnraum auch langfristig sichern? Und nicht zuletzt: Welche Ziele setzt sich die Verwaltung beim Klimaschutz?  Der Beigeordnete für Wohnraumversorgung, Immobilien und Nachhaltigkeit gab bei einem Pressegespräch gemeinsam mit  Amtsleiter Andreas Nienaber einen Ausblick auf die wichtigsten Arbeitsschwerpunkte der kommenden Jahre.

Wohnraum

Boden ist ein knappes Gut – erst recht in attraktiven Städten wie Münster. Immer mehr greift indes die 2014 beschlossene Sozialgerechte Bodennutzung in Münster (SoBoMü). Sie hat zum Ziel, den Anstieg der Bodenpreise zu stoppen, in dem die Stadt aktiv Grund und Boden ankauft. In den letzten fünf Jahren ist dem städtischen Immobilienmanagement ein Erwerb von rund 100 Hektar gelungen. Diese Flächen werden schrittweise zu Bauland entwickelt. Mit den Planvorhaben in Handorf (300 Wohneinheiten / Kötterstraße), Wolbeck (300 / südlich Berdel), Hiltrup (1000 / nördlich Osttor) und Nienberge (600 / Feldstiege) kommen allein schon rund 2200 Wohneinheiten auf den Markt. „Im nächsten Jahr werden die Baugebiete Düesberg (Nordkirchenweg), Kinderhaus (Südlich Langebusch) und Amelsbüren (Waltermannstraße sowie Am Dornbusch) voraussichtlich baureif“, kündigt Andreas Nienaber weitere Entlastung an. „Wir legen den Fokus neben dem Verkauf von Einfamilienhausgrundstücken verstärkt auf den Bau von Mehrfamilienhäusern. Insgesamt entstehen in den vier Baugebieten über 400 Wohneinheiten.“

Die Grundstücksvergaben orientieren sich am Gemeinwohl. Beim Verkauf von Bauland will die Stadt künftiger noch nachhaltiger agieren. Einfamilienhausgrundstücke werden nach sozialen Kriterien vergeben und Mehrfamilienhäuser nach Konzept oder der niedrigsten Startmiete. Doch Förderungen im sozialen Wohnungsbau laufen spätestens nach 25 Jahren  aus, danach steigen oft die Mieten. Und die Flächen werden knapper. Wie also auf Dauer erschwinglichen Wohnraum sichern? „Aktuell überlegen wir, vor allem Grundstücke im Mehrfamilienhausbereich verstärkt im Erbbaurecht zu vergeben“, benennt Stadtrat Peck den Vorteil von deutlich langfristigeren Mietpreisbindungen. Nach Ablauf des Erbbaurechts könnte die Stadt zudem wieder über die Fläche verfügen – nicht ganz unwichtig bei Grundstücken mit einer für Stadtentwicklung strategisch wichtigen Lage.  Auch neue Wohnformen sind auf dem Vormarsch. Die Verwaltung fördert das Wohnen und Leben in urbanen Gemeinschaften und will attraktive Flächen für gemeinschaftsorientierte Wohnprojekte verbindlich reservieren.

Klimaschutz

Ein klimaneutrales Münster bis spätestens 2050 – diesem ehrgeizigen Ziel hat sich die Stadt verschrieben. Und sie will ihre Hausaufgaben bereits bei ihrem Immobilienbestand machen.  „Wir werden mit unseren eigenen Gebäuden dazu beitragen, die anspruchsvollen Ziele des Masterplans `100 % Klimaschutz`  zu erreichen“, führt Matthias Peck aus. Auf der Agenda stehen umfangreiche energetische Sanierungen an der Pötterhoekschule und Erich-Kästner-Schule. Bei städtischen Neubauten sind wirtschaftlich arbeitende Photovoltaik-Anlagen als Standard gesetzt. Klimaschutz spielt auch bei Umbauten und Sanierungen eine wichtige Rolle. So werden immer mehr Schulen mit PV-Anlagen nachgerüstet – darunter das Schillergymnasium und das Hans-Böckler-Berufskolleg – bei vielen weiteren Schulstandorten werden die Voraussetzungen dafür überprüft.  Konsequent tauscht die Stadt überdies herkömmliche Beleuchtung gegen LED-Licht aus und spart Strom, CO2 und Kosten.

Bau und Unterhaltung städtischer Gebäude

Tausend städtische Gebäude verteilen sich auf rund 500 Standorte mit einer Fläche von rund einer Million Quadratmeter. Neubau, Instandhaltung und Bewirtschaftung liegen beim städtischen Immobilienmanagement. 2020 investiert die Stadt die Rekordsumme von 115 Millionen Euro in Bauprojekte. Knapp 50 Millionen fließen davon im nächsten Jahr in die Schulen. Neben dem Neubauprojekt der Mathilde-Anneke-Gesamtschule errichtet die Verwaltung in Kinderhaus, Sprakel und Albachten neue Grundschulen. Im Sportbereich ragt die Dreifach-Sporthalle am Pascal-Gymnasium heraus. Nicht zuletzt behält das Amt für Immobilienmanagement die Kita-Versorgung der kleinsten Einwohnerinnen und Einwohner Münsters im Blick. Für das Frühjahr 2020 ist der Bezug der Kita Alt-Angelmodde vorgesehen, für 2022 die Inbetriebnahme der Kita „Altes Zollamt“ im Herzen Münsters.

Info: Die Broschüre zum Arbeitsprogramm 2019/20 kann bei Interesse angefordert werden beim städtischen Amt für Immobilienmanagement, 48127 Münster.

Quelle: Stadt Münster

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