Der Leistenkanal ist zeitlebens eine Schwachstelle im Körper des Mannes: Bei jedem vierten Mann kommt es irgendwann zu einem Leistenbruch – zehnmal so häufig wie bei Frauen. Während manche Männer dann nur bei starkem Husten ein Ziehen in der Leiste spüren, erleben andere einen ständigen Druck. „Wieder andere fühlen gar nichts, ihnen fällt – eher zufällig, oft beim Duschen – eine Vorwölbung der Leiste auf“, sagt Professorin Ines Gockel, die die Viszeralchirurgie am Uniklinikum Leipzig leitet, im Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“. Wenn man plötzlich starke Schmerzen spürt, sollte man keine Zeit verlieren und am besten innerhalb von ein bis zwei Stunden eine Klinik aufsuchen. Dann kann es sein, dass eine Darmschlinge eingeklemmt ist und nicht mehr mit Sauerstoff versorgt wird – nach wenigen Stunden stirbt das Gewebe ab. „Das kommt zum Glück nur sehr selten vor“, erklärt die Chirurgin. In der Regel ist ein Leistenbruch recht harmlos. Damit die Beschwerden nicht zunehmen und der Bruch sich im Lauf der Zeit nicht vergrößert, ist in den meisten Fällen ein kleiner chirurgischer Eingriff angeraten. Nicht immer sei eine Operation sofort nötig, sagt Dr. Joachim Conze, Leiter des Hernienzentrums München. „Wenn der Bruch keine Symptome verursacht, kann man ruhig erst einmal abwarten.“ In der aktuellen „Apotheken Umschau“ erklärt eine Grafik anschaulich, wie Bauchchirurgen einen Bruch behandeln. Worauf bei einer Operation zu achten ist, kann man im Internet unter www.apotheken-umschau.de/Leistenbruch-OP nachlesen.
Quelle: Wort und Bild Verlag