„Intelligente“ Lichtpunkte sollen Nutzung der Fahrradstrecke komfortabler machen / Teilprojekt des Radverkehrskonzeptes Münster 2025
Das Amt für Mobilität und Tiefbau der Stadt Münster hat in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Münster die Arbeiten für eine „intelligente“ Straßenbeleuchtung an der Kanalpromenade zwischen Vahlbusch und Osttor in Hiltrup planmäßig abgeschlossen, nachdem der Rat der Stadt in seiner Juli-Sitzung entschieden hatte, diesen Abschnitt am Kanal mit einer so genannten adaptiven Straßenbeleuchtung auszustatten.
Die 1,5 km lange Teststrecke mit 43 intelligenten Lichtpunkten wurde am Mittwoch (18.12.) in Betrieb genommen. An diesem ersten von insgesamt sechs Bauabschnitten auf der Kanalpromenade wird die neue Beleuchtungstechnik erprobt. Die hier gewonnenen Erkenntnisse werden für die Beleuchtung der weiteren Bauabschnitte genutzt.
Am Petersdamm in Wolbeck hat das Amt für Mobilität und Tiefbau bereits vor drei Jahren eine der adaptiven Straßenbeleuchtung erfolgreich in Betrieb genommen.
Diese innovativen Laternen tragen zu einer komfortabel nutzbaren, alltagstauglichen Radwegeverbindung bei. Die adaptive Beleuchtung sorgt dafür, dass jeweils nur die Streckenabschnitte hell ausgeleuchtet werden, auf denen sich Radfahrer oder Fußgänger bewegen. So werden sowohl die Belange der Sicherheit als auch des Naturschutzes berücksichtigt. Denn dank der Sensoren „wandert“ der Lichtkegel über den Streckenverlauf mit den Radfahrern mit und wird danach wieder heruntergeregelt.
Die Radfahrenden wie auch die Fußgänger profitieren vor allem in der dunklen Jahreszeit von der erhöhten Sicherheit durch die adaptive Beleuchtung auf der Kanalpromenade. Ein weiterer Nebeneffekt: Mit der „Beleuchtung auf Abruf“ kann bis zu 70 Prozent Energie gegenüber einer konventionellen Straßenbeleuchtung eingespart werden.
Ein kurzer Film auf den Internetseiten des Amtes für Mobilität und Tiefbau erläutert den Ausbau der Kanalpromenade: www.stadt-muenster.de/verkehrsplanung/mit-dem-rad/kanalpromenade.html
Ab Januar werden die Verkehrsteilnehmenden gebeten, ihre Meinung zum Projekt abzugeben. Dann werden sowohl eine Internetseite freigeschaltet wie auch Befragungen vor Ort durchgeführt. Die Ergebnisse des Test der neuen Technik und die Befragungen der Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer fließen in die nächsten Bauabschnitte entlang der Kanalpromenade mit ein.
Um die Auswirkungen der adaptiven Straßenbeleuchtung auf das Verhalten der tierischen Bewohner im Sinne des Artenschutzes vertieft zu ermitteln, werden auf der Teststrecke im Jahr 2020 Untersuchungen von Vögeln und Fledermäusen durchgeführt. Zur Gewinnung aussagekräftiger Ergebnisse, wird die Beleuchtung im Zuge dieser Untersuchungen zeitweise wieder ausgeschaltet.
Die Bedeutung des Radverkehrs für den Alltagsverkehr steigt vor dem Hintergrund höherer Reichweiten, etwa durch die Nutzung von Elektrofahrrädern. Der Ausbau einer durchgängigen und für Radfahrende komfortabel nutzbaren Radverkehrsinfrastruktur entlang des Dortmund-Ems-Kanals (von Stadtgrenze Greven bis Stadtgrenze Senden auf einer Länge von 28 Kilometern) ist dringend erforderlich. Die klimatischen, ökonomischen und gesundheitlichen Vorteile (individuell und gesamtgesellschaftlich) liegen auf der Hand. Daher formuliert bereits das in 2016 beschlossene „Radverkehrskonzept Münster 2025“ explizit das Ziel, mehr Radverkehr zu generieren und den Anteil des Radverkehrs in Münster auf 50 Prozent zu erhöhen. Dies kann nur gelingen, wenn die Infrastruktur entsprechend komfortabel und sicher angepasst wird, da ansonsten kaum Verlagerungseffekte vom privaten Pkw auf das Fahrrad zu schaffen sind.
Quelle: Stadt Münster