Grundsanierung für den Kunst- und Kulturraum / Neues Akustiksystem am Gewölbe
In der Dominikanerkirche ist die massive Bodenplatte aus Grauwacke mit dem Antrieb für das Kunstwerk von Gerhard Richter unter Schutzfolien dick verpackt. Stahlgerüste ziehen sich an den Wänden bis zur Kuppel hoch, die Steinfliesen sind für den Einbau der Fußbodenheizung herausgebrochen. Unübersehbar führen in der profanierten Kirche in diesen Monaten Baufachleute Regie.
Das Kleinod aus dem Barock soll künftig ein Ort für künstlerische und kulturelle Veranstaltungen werden. Dafür schafft die Stadt mit der ersten Grundsanierung seit Kriegsende die Voraussetzungen; das Baudenkmal bleibt bis zum Spätherbst geschlossen, die Richter-Arbeit „Zwei Graue Doppelspiegel für ein Pendel“ ist zwischengelagert.
Während Maler an Decken und Wänden für neue Anstriche sorgen, Elektriker betagte Leitungen gegen ein modernes, energieeffizientes Beleuchtungssystem austauschen, fräsen sich schwere Maschinen am Gebäudeeingang Salzstraße durch den Beton – Vorbereitungen für den Einbau eines Fahrstuhls, denn Gäste mit Handicap sollen das Gebäude künftig barrierefrei erreichen können.
Schritt für Schritt wird die Dominikanerkirche im engen Zusammenspiel mit dem Denkmalschutz mit einer zeitgemäßen Infrastruktur ausgestattet. Bund und Land unterstützen das mit hohen Fördermitteln – die Kirche steht im Rang eines national bedeutenden Denkmals.
Die Arbeiten werden, nicht zuletzt bedingt durch Corona-Lieferengpässe, voraussichtlich im November beendet sein. Nachträglich in den Bauzeitenplan wurde das Thema Akustik aufgenommen. Die Stadt möchte die Raumakustik in dem von Lambert Friedrich Corfey von 1708 bis 1725 errichteten Gebäude verbessern. Dazu lässt sie in Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule Aachen ein in der Schweiz entwickeltes Akustik-System in Höhe der Gewölbe installieren. Es wird den Klang in der Dominikanerkirche deutlich optimieren.
Quelle: Stadt Münster