Klarastift soll in neue Hände

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Es geht um die zukunftssichere Altenpflege – Arbeitsplätze bleiben erhalten – Tradition des Hauses und starke Verbindung ins Stadtquartier werden bewahrt

Die Stadt Münster will das Altenzentrum Klarastift in neue Hände mit ebenfalls hoher Pflegekompetenz geben. Vorbehaltlich der Zustimmung des Rates wird die Stadt mit mehreren Interessenten verhandeln, die über anerkannte Fachexpertise und Erfahrung in der Altenpflege verfügen. Zu den Bedingungen der Stadt in den Verhandlungen gehören die uneingeschränkte Qualitätssicherung der stationären und ambulanten Pflege der Einrichtung an der Andreas-Hofer-Straße und die Sicherung der Arbeitsplätze der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Nach turbulenten Jahren ist das Klarastift in ruhigeres Fahrwasser gekommen, auch wenn noch Altlasten aus der Vergangenheit – etwa diverse Instandhaltungsmaßnahmen – abzuarbeiten bleiben. Allerdings ist die Situation der Pflegeeinrichtungen auch von neuen, externen Entwicklungen gekennzeichnet, die weitere Schritte zur Zukunftssicherung des traditionsreichen Hauses erforderlich machen.

Zu diesen von der Stadt Münster nicht beinflussbaren Faktoren zählen vor allem die Veränderungen im Gesundheitsmarkt, der schärfer werdende Wettbewerb mit Verdrängungseffekten auf der Anbieterseite bei gleichzeitig hoher Pflegenachfrage oder die Neuordnung von Pflegestufen. Insgesamt richtet sich das Pflegesegment auch in Münster immer stärker auf größere Träger und Kompetenzverbünde aus. Das Klarastift mit langer Tradition in der stationären Pflege stellt eine solitäre Ausnahme dar.

Angesichts dieser Situation und der damit verbundenen neuen Herausforderungen ist es erforderlich, jetzt die Zukunft des Klarastifts in neuer und geeigneter Trägerschaft zu sichern. Daher hat der Aufsichtsrat die Geschäftsführung des Klarastifts unter Einschaltung externer Beratungsleistung um die Entwicklung von Zukunftsszenarien gebeten. Dabei hat sich die Veräußerung an einen zuverlässigen Erwerber im Verbund als einzig sinnvolle Option herausgestellt, was zu einer Marktsondierung durch die Verantwortlichen der Stadt führte.

Aufsichtsrat und Stadtverwaltung sehen so sichergestellt, qualitätsvolle und zuverlässige Altenpflege im Klarastift dauerhaft zu gewährleisten. Allen Beteiligten ist ein weiterer Aspekt sehr wichtig, an dem sie keinen Zweifel lassen: Das Klarastift wird seine Tradition als prägende Einrichtung des Stadtquartiers behalten, was auch durch das hohe ehrenamtliche Engagement der nahen und weiteren Nachbarschaft eindrucksvoll belegt ist.

Alleinige Gesellschafterin der Altenzentrum Klarastift gGmbH und der Sozialholding Klarastift GmbH, deren Gesellschaftsanteile auf einen neuen Träger übergehen sollen, ist die Stiftung Magdalenenhospital. Sie besteht seit tausend Jahren, ist rechtlich selbständig und wird von der Stadt Münster treuhänderisch verwaltet. Die Stiftung wird durch den Vorstand vertreten, der aus dem Rat der Stadt Münster besteht.

Interesse mehrerer Verhandlungspartner

Bisher haben mehrere Träger ihr grundsätzliches Interesse am Klarastift bekundet. In Kürze folgen tiefergehende Prüfungen und Präsentationen der Konzeptionen. Der Rat der Stadt Münster entscheidet auf dieser Basis am 24. Juni, ob er einem Trägerwechsel grundsätzlich zustimmen will. Erst danach können verbindliche Angebote von Interessenten abgegeben und konkrete Vertragsverhandlungen aufgenommen werden. Eine endgültige Entscheidung wird der Rat in seiner Sitzung am 26. August treffen.

Stadt und Klarastift haben mit Bedauern die Kündigung der Geschäftsführerin [Ewa Woroch] des Klarastifts zum 1. Februar 2021 zur Kenntnis genommen. Dieser Schritt ist aus persönlichen Gründen erfolgt und steht nicht im Zusammenhang mit dem angestrebten Trägerübergang.

Rückfragen: Stadt Münster, Thomas Reisener

Quelle: Stadt Münster

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