Aasee: Intelligente Sensoren überwachen Wasserqualität

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Stadt Münster setzt Bürgeridee um / Digitale Messungen unterstützen analoge Wasseruntersuchungen

Münsters Aasee ist der größte Naherholungsraum im Stadtgebiet. Als im Hitzesommer 2018 der Sauerstoffgehalt des Sees auch aufgrund stetig hoher Temperaturen und  ausbleibenden Niederschlags stark sank, kam es zu einem großen Fischsterben. Auf seinem Arbeitsweg mit dem Fahrrad von Senden zum Stadthafen nach Münster wurde auch Michael Hermes Zeuge des Fischsterbens. Die Situation des Aasees ließ ihn in dieser Zeit nicht mehr los: „Ich stellte mir die Frage, ob dieses Problem durch entsprechende Sensorik, also kontinuierliche Messungen spezifischer Daten, hilfreich sein kann“, so Michael Hermes.

Hermes bringt seine Idee im September 2018 in den „Münsterhack“ ein. Bei der Zusammenkunft von Münsters Tech-Szene wird in einem kleinen Team die Idee „Hack-a-Tonne“ geboren. Dabei handelt es sich um eine Messtonne oder Boje, die, ausgestattet mit „LoRaWAN“-Sensoren (Long Range Wide Area Network), an unterschiedlichen Stellen auf dem Aasee befestigt wird und 24 Stunden Umweltdaten zur Gewässeranalytik sendet.

„LoRaWAN“ wird besonders im Umweltbereich eingesetzt, weil die Datenübermittlung sehr energiesparend ist und die Reichweite der Übertragung mehrere Kilometer betragen kann. Ergänzt wird das digitale System durch analoge Messungen, die vom Umweltamt bereits seit Mitte der 1990er Jahre vorgenommen werden. „Die digitalen Messungen ersetzen unsere händischen Messungen nicht, sie ergänzen diese“, erklärt Lutz Hirschmann vom Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit. „Das digitale System kann nicht alle maßgeblichen Daten zusammenfügen und analysieren. Darum entnehmen wir regelmäßig Gewässerproben und schauen beispielweise nach der Blaualgenentwicklung auf dem Aasee.“ Aktuell gibt es eine Messstation, weitere sind an verschiedenen Stellen im Aasee geplant.

Die Wasserqualität des Sees ist längst wieder hergestellt und der Fischbestand hat sich erholt. Das freut auch Berthold Reloe von der Abteilung Wasserwirtschaft im Amt für Mobilität und Tiefbau: „Uns ist immer daran gelegen, Ergebnisse aus Forschungs- oder Bürger-Projekten umzusetzen, wenn sie in unsere Handlungsfelder passen und einen Mehrwert bieten.“ Daher habe die Stadt Münster das Projekt „Hack-a-Tonne“ für den Aasee sehr gerne unterstützt. „Gerade weil der Aasee für alle Münsteraner einen besonderen Wert hat, haben wir uns gefreut, eine Projektidee aus der Bürgerschaft in das gesamte Handlungskonzept Aasee integrieren zu können.“ Der Einsatz von „LoRaWAN“ biete für die Stadt Münster die Chance, die Technik in einer echten Anwendung zu testen und dann möglicherweise auch für andere Bereiche vorzusehen.

Insbesondere vor dem Hintergrund einer „Smart City“, der Stadtentwicklung im Digitalen Zeitalter, bieten sich in der Stadtentwässerung zahlreiche Möglichkeiten, digitale Lösungen einzusetzen. Neben der Überwachung der Qualität des Aasees gibt es auch im Bereich Starkregen- und Hochwassermanagement oder der Bewirtschaftung von Kanalnetzen und Bauwerken weitere Anwendungsfelder. „Mithilfe von digitalen Maßnahmen die Lebensqualität zu erhalten oder zu verbessern, ist ein Grundprinzip der Smart City“, erklärt Dr. André Wolf, Leiter der Stabsstelle Smart City Münster.

Der „Münsterhack“ wird seit 2017 jährlich vom „Digital Hub münsterLAND“ in Kooperation mit der items GmbH veranstaltet. Der nächste Hackathon findet am 25. und 26. September statt. Gemeinsam mit der Stabsstelle Smart City rufen die Organisatoren zum Ideen-Wettbewerb bis zum 31. August auf: Ideen können unter https://www.muensterhack.de/ideen eingereicht werden.

Sie haben den Aasee und seine Wasserqualität fest im Blick (v.l.): Michael Hermes („Münsterhack“), Berthold Reloe und Sonja Kramer (Amt für Mobilität und Tiefbau), Lutz Hirschmann (Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit), Dr. André Wolf (Stabsstelle Smart City).
Foto: Presseamt Münster

Quelle: Stadt Münster

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