Wenn der Geschmack ausbleibt Wer nichts mehr schmeckt, muss nicht zwangsläufig an Covid-19 erkrankt sein

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Die feine Zimtnote eines Apfelstrudels oder den cremig-würzigen Geschmack eines Thaicurrys zu genießen, ist ein Stück Lebensfreude. Wer diese Aromen plötzlich nicht mehr wahrnimmt, kann an Covid-19 erkrankt sein – doch hat der Verlust von Geruch- und Geschmacksinn auch andere Ursachen. Rund 50.000 Menschen in Deutschland erkranken pro Jahr an Störungen des Geschmackssinns (Dysgeusie) und der Geruchswahrnehmung (Dysosmie). „Einige schmecken und riechen plötzlich gar nichts mehr, andere nur noch eingeschränkt“, sagt Professor Thomas Hummel, Leiter des Interdisziplinären Zentrums für Schmecken und Riechen an der Universtitäts-HNO-Klinik Dresden, im Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“. Manche nähmen auch veränderte Geschmacksreize wahr: Süßes empfinden sie zum Beispiel als bitter.

Geschmack ist Geruchssache

Nicht nur der Appetit bleibt dann aus. Mitunter isst man versehentlich verdorbene Speisen oder bemerkt Brand- oder den eigenen Schweißgeruch nicht. Es ist wichtig, die Ursachen abklären und behandeln zu lassen. „Manchmal weisen Schmeck- und Riechstörungen auf andere Erkrankungen hin, etwa Mangelzustände, eine Schilddrüsenunterfunktion oder Nierenfunktionsstörungen“, sagt Experte Hummel. In 95 Prozent der Fälle ist allerdings nicht der Geschmackssinn gestört, sondern der Riechsinn. Dieser vermittelt 80 Prozent des Geschmackserlebnisses und ist etwa bei Schnupfen, Schädelverletzungen oder Nasenpolypen beeinträchtigt.

Geschmacksinneszellen erneuern sich ständig

Sind Arzneien der Grund für die Störung, kann der Arzt eventuell die Dosis anpassen oder das Mittel tauschen. Liegt eine Krankheit zugrunde, verschwinden die Beschwerden oft mit deren Behandlung. Häufig heilt die Zeit: „Riech- und Geschmacksinneszellen erneuern sich ständig. Oft melden sich die chemischen Sinne nach Wochen oder Monaten zurück“, sagt Hummel.

Wie Sie Ihrem Geschmack selbst wieder auf die Sprünge helfen können, erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe der „Apotheken Umschau“.

Quelle: Wort und Bild Verlag

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