Neurodermitis, Heuschnupfen, Asthma, Kontaktekzem oder Nahrungsmittelallergien: Mehr als 20 Prozent der Kinder und mehr als 30 Prozent der Erwachsenen entwickeln laut Robert-Koch-Institut irgendwann mindestens eine allergische Erkrankung. Dabei ist eine Allergie im Grunde ein fataler Irrtum des Immunsystems, das nach dem ersten Kontakt mit einem Allergen „sensibilisiert“ wurde. Es reagiert fortan auf an sich harmlose Stoffe. „In der Regel sind das bestimmte Eiweiße. Zum Beispiel eben aus Pollen, Nüssen oder dem Kot der Hausstaubmilben“, erklärt im Apothekenmagazin „Baby und Familie“ Dr. Michael Gerstlauer, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Pädiatrische Allergologie und Pneumologie Süd. „Der Körper interpretiert dieses fremde Eiweiß dann als Gefahr und versucht, sich dagegen zu wehren.“
Die Folgen reichen von leichten Rötungen auf der Haut bis hin zum Kollaps. Die Menge des Allergens ist dabei irrelevant. Schon ein paar Eiweißmoleküle „legen den Schalter um“, wie Professorin Erika von Mutius erklärt, die Leiterin der Asthma- und Allergieambulanz an der Kinderklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital in München. „Es geht nur darum, dass das Immunsystem das Allergen bemerkt, und zack, geht es los.“
Warum das Immunsystem bei Allergikern überhaupt verrückt spielt, darüber gibt es nur Vermutungen. „Im Moment gehen wir davon aus, dass der Körper neue, fremde Eiweiße einfach zu einem falschen Zeitpunkt kennengelernt hat“, sagt Gerstlauer.
Die neue „Baby und Familie“-Titelgeschichte erklärt anschaulich, wie eine Allergie entsteht, was Eltern von betroffenen Kindern beachten müssen und wie sich Allergien feststellen lassen.
Quelle: Wort und Bild Verlag