Die Basis für ein gesundes Zahnfleisch und den Schutz vor Parodontitis ist eine gute Mundhygiene. Experten empfehlen, mindestens zweimal täglich die Zähne zu putzen, wobei weder die Häufigkeit noch die Dauer wirklich entscheidend sind, wie das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“ schreibt. Es kommt auf die Gründlichkeit an. Am besten eine bestimmte Bürstroutine einhalten, damit alle Zahnflächen gereinigt und keine vergessen werden. Die Auswahl der Zahncreme ist zweitrangig. Ein zu hoher Anteil an Putzpartikeln jedoch kann den Zahnschmelz auf Dauer schädigen. Ein Fluoridzusatz hilft, das Kariesrisiko zu senken. Auch die Zwischenräume sollten täglich gesäubert werden – mit sogenannten Zwischenraumbürsten in der individuell geeigneten Größe. Bei sehr eng stehenden Zähnen kann Zahnseide sinnvoll sein.
Kräftigeres Zahnfleisch durch frisches Gemüse
Wer häufiger frisches Gemüse und Vollkornprodukte isst, kräftigt das Zahnfleisch, denn das feste Kauen regt die Durchblutung und die Speichelbildung an. Von Vorteil ist ein Speiseplan mit entzündungshemmenden Fetten. Dazu zählen Raps- und Leinöl sowie die wertvollen Öle in Seefisch. Ungünstig wirken sich dagegen zuckerreiche Speisen aus.
Um Schäden an Zähnen und Zahnfleisch rechtzeitig aufzuspüren, ist regelmäßige Kontrolle beim Zahnarzt wichtig. Zweimal im Jahr entfernt er Zahnstein, der die Entwicklung von Parodontitis begünstigt. Alle zwei Jahre sollte der Zahnarzt die Tiefe der Zahnfleischtaschen mit einer Spezialsonde überprüfen. Bei bestehender Parodontitis ist die Kontrolle häufiger nötig. Um Beläge vollständig zu entfernen, kann professionelle Zahnreinigung sinnvoll sein. Die Kosten müssen Patienten in der Regel selbst tragen.
Folgen für den gesamten Körper
Bei einer Parodontitis können Entzündungsbotenstoffe und Bakterien in den ganzen Körper gelangen. „Die Erreger befeuern Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes oder Rheuma. In der Schwangerschaft erhöht Parodontitis das Risiko für eine Frühgeburt und ein niedrigeres Geburtsgewicht“, erklärt der Parodontologe Professor Moritz Kebschull aus Birmingham. Die Botenstoffe fördern zudem die Entwicklung von Bluthochdruck und die Verkalkung der Gefäße. „Wandern Bakterien weiter ins Herz, können sie sich dort an den Innenhäuten und Klappen festsetzen und gefährliche Entzündungen auslösen“, warnt Professor Heribert Schunkert, Leiter des Deutschen Herzzentrums München.
Weitere Informationen und Tipps finden Leserinnen und Leser in der aktuellen „Apotheken Umschau“.
Quelle: Wort und Bild Verlag