Unsere Umwelt hat einen Einfluss auf die Entstehung von Diabetes – und möglicherweise auch auf seinen Verlauf. Neben Umweltfaktoren wie Luftschadstoffen, Lärm, hormonaktiven Substanzen oder einem ungünstigen Wohnumfeld kann der Klimawandel mit wochenlangen Hitzewellen Diabetes-Patienten zusetzen, schreibt das Apothekenmagazin „Diabetes Ratgeber“.
Medikamente können Flüssigkeitsverlust verstärken
Je höher die Temperatur, desto stärker steigt die Durchblutung. „Dadurch kann gespritztes Insulin schneller wirken als sonst“, sagt Professor Dr. Dirk Müller-Wieland, Diabetologe und Endokrinologe vom Universitätsklinikum der RWTH Aachen. „So kommt es möglicherweise zu Blutzuckerschwankungen und Unterzuckerungen.“
Hitze macht aber auch dem Herzen Probleme – wichtig zu wissen für Diabetiker, die gleichzeitig an Bluthochdruck erkrankt sind und verengte Herzkranzgefäße oder Herzrhythmusstörungen haben. Diabetes-Patienten, die Entwässerungstabletten nehmen, laufen bei hohen Temperaturen zudem Gefahr, zu viel Flüssigkeit zu verlieren.
An heißen Tagen öfter Blutzucker und Blutdruck messen
Diabetiker sollten deshalb ihren Arzt fragen, ob sie bei hohen Temperaturen weniger Insulin spritzen und die Dosis bestimmter Arzneimitteln reduzieren sollten, beispielsweise von Diabetes-, Blutdruck- oder Herzmedikamenten. Ärzte empfehlen Diabetes-Patienten, an heißen Tagen häufiger den Blutzucker und den Blutdruck zu messen. Auch sollten Diabetiker bei Sommerhitze ausreichend trinken, am besten Leitungs- oder Mineralwasser.
Quelle: Wort und Bild Verlag