Der für die Feuerwehr zuständige Dezernent der Stadt Münster, Wolfgang Heuer, schaltet sich in die Anseinandersetzung um den Standort für ein neues Feuerwehrhaus in Albachten ein. „Rein einsatztaktisch sprechen wir über zwei gute Standortoptionen für das dringend neu zu bauende Feuerwehrhaus in Albachten. Nehmen wir weitere wichtige Rahmenbedingungen hinzu, ist als Standort das Neubaugebiet zu empfehlen.“ Alternativ diskutiert wurde bislang auch der Standort Alter Friedhof.
Die Festlegung eines guten Feuerwehrstandortes müsse eine Vielzahl an Kriterien berücksichtigen, sie beziehe immer auch die Argumente des örtlichen Löschzuges mit ein und münde am Ende häufig in einer Art Kompromiss, so Heuer. Unter rein einsatztaktischen Gesichtspunkten seien beide Standorte sehr ähnlich: Zwar befinde sich der Standort Alter Friedhof etwas zentraler in der alten Wohnbebauung des Stadtteiles. „Aber beide Standort liegen verkehrlich gut an derselben Hauptverkehrsachse und sind daher für die rasche An- und Abfahrt der Feuerwehrleute geeignet. Mit beiden Standorten ist die Einhaltung der Hilfsfristen und damit die Gewährleistung der Sicherheit gegeben.“
Größere Unterschiede treten nach Auffassung des Feuerwehr-Dezernenten bei anderen Aspekten zu Tage: So weise der Standort im Neubaugebiet nicht nur eine ausreichend bebaubare Fläche und einen passenden Zuschnitt auf. Der Bau des Feuerwehrhauses auf dem städtischen Areal sei zudem im vorliegenden Bebauungsplanentwurf bereits vorgesehen, das Baurecht daher konfliktfrei und rasch machbar.
Demgegenüber erkennt Heuer auf dem Friedhofsgrundstück echte Hürden: Nicht nur sei der im kirchlichen Eigentum befindliche und bislang nicht entwidmete Friedhof für sich alleine genommen zu klein für das neue Feuerwehrhaus: „hier müsste erst einmal in der Nachbarschaft zugekauft werden.“ Darüber hinaus sehe das städtische Friedhofsamt eine Pietätsfrist von einer Generation nach Ende der Ruhezeit im Jahr 2016 als angemessen an. Heuer stellt klar: „Die Rücksicht auf die Gefühle der noch lebenden Angehörigen, darf in der Entscheidung nicht außer Betracht bleiben.“ Darüber hinaus erwarte die Stadt deutliche Konflikte mit den Anliegern in den benachbarten Wohnhäusern.
In diesem Zusammenhang weist Heuer noch einmal auf die Dringlichkeit des Neubaus hin: „Wir müssen alles dafür tun, dass wir so schnell wie möglich ein neues Feuerwehrhaus realisieren. Die Zustände im alten Gebäude sind nicht mehr hinnehmbar.“ Im Fazit der Abwägung empfiehlt die Verwaltung dem Rat der Stadt als Standort für das neue Feuerwehrhaus daher das städtische Grundstück an der Weseler Straße im Neubaugebiet .
Quelle: Stadt Münster