Prinz Charles hält am Volkstrauertag, 15. November, die Gedenkrede im Deutschen Bundestag und rückt darin die Bedeutung der deutsch-britischen Beziehungen 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in den Mittelpunkt. Damit setzt der Prinz von Wales ein Zeichen für die Gemeinschaft beider Länder – und das hat auch mit Münster zu tun: Schon seit 1957 pflegt Münster eine Städtepartnerschaft mit York, diese Verbindung ist die älteste offizielle Städtefreundschaft Münsters und bis heute deutliches Symbol deutsch-britischer Aussöhnung nach der Feindschaft im Krieg. Viele Jahrzehnte waren zudem britische Truppen in Münster stationiert, und zu mehreren Gelegenheiten haben Mitglieder des britischen Königshauses Münster besucht.
„Frieden, Freiheit und Sicherheit dürfen wir niemals als Selbstverständlichkeit hinnehmen. Wir müssen stets wachsam bleiben, um unsere Demokratie und unseren Rechtsstaat zu schützen. Unsere Städte in Europa bilden ein Fundament des Friedens, basierend auf gemeinsamen christlichen, ethischen und moralischen Werten. Dazu wird auch künftig stets das Vereinigte Königreich stehen“, betont Oberbürgermeister Markus Lewe.
Der Volksbund Kriegsgräberfürsorge organisiert die deutsch-britische Gedenkstunde in Berlin, die das ZDF ab 13.30 Uhr live aus dem Plenarsaal überträgt. Ob Prinz Charles am Volkstrauertag persönlich anreist oder digital zugeschaltet wird, entscheidet sich kurzfristig. Im Gegensatz zu dieser zentralen Feier mit begrenzter Zuschauerzahl müssen die in Nordrhein-Westfalen geplanten Gedenkveranstaltungen für die Kriegstoten und Opfer von Gewaltherrschaft wegen des Lockdowns ausfallen. „Dieses Jahr ist für uns alle herausfordernd. Dass Prinz Charles sich dennoch bereitgefunden hat, zum Volkstrauertag zu sprechen, ist ein besonderes Zeichen der auf die Zukunft gerichteten Versöhnung zwischen unseren Völkern“, erklärt Daniela Schily, Generalsekretärin des Volksbundes.
Der Prinz von Wales pflegt enge persönliche Beziehungen zu Deutschland, mehr als 30 Mal war er hier bereits zu Gast. 2001 und 2005 besuchte er die britischen Truppen in Münster, 2013 verabschiedete sein Bruder Andrew die in der Stadt stationierten Soldaten.