Auf großes Interesse stießen die ersten beiden Termine der Inforeihe „Lernen von den Profis“, organisiert von der städtischen Koordinierungsstelle für Klima und Energie. An zwei Terminen hatten private Vermieterinnen und Vermieter die Möglichkeit, ein laufendes Sanierungsprojekt des kommunalen Wohnungsunternehmens „Wohn + Stadtbau“ zu besichtigen und Fragen rund um das Thema energetische Sanierung zu stellen. In den nächsten Monaten werden weitere Formate angeboten.
Wie beginnt man mit einer energetischen Sanierung? Welche Maßnahmen lohnen sich? Gibt es Fördermittel? Rede und Antwort standen Jana Lange und Georg Reinhardt von der städtischen Klimaschutzstelle, „Wohn + Stadtbau“-Prokurist Sebastian Albers sowie Andreas Jenschke, Bauleiter des Sanierungsobjektes in der Von-Stauffenberg-Straße. Jenschke stellte den Sanierungsfortschritt vor und berichtete über die Dämmung der Außenwände, den Austausch der Fenster und Türen, die Photovoltaikanlage und die Umstellung von der Gas-Zentralheizung auf Fernwärmeversorgung. Auch Barrierefreiheit, Hochwasserschutz sowie Abstellmöglichkeiten und Ladeeinrichtungen für E-Bikes waren Thema. Die Teilnehmenden interessierte auch, wie man Mieterinnen und Mieter bei einem solchen Projekt am besten mitnimmt. „Hier ist umfassende Kommunikation gefragt“, betonte Albers.
Die energetische Sanierung von Münsters Altbaubestand nimmt eine Schlüsselrolle beim Erreichen der städtischen Klimaschutzziele ein. „Mehr als 70 Prozent der Wohngebäude in Münster wurden vor 1980 gebaut. Sie sind also in einer Zeit entstanden, in der der Energieverbrauch kaum eine Rolle spielte“, erklärt Reinhardt und fügt hinzu: „Das ambitionierte Ziel der Stadt Münster, bis 2030 klimaneutral zu werden, ist eine große Herausforderung und kann nur erreicht werden, wenn in allen Sektoren klimaschonende Maßnahmen ergriffen werden.“ Als Teil der gesamtstädtischen Umsetzungsstrategie „Nachhaltig wachsen: Münster aktiv klimagerecht gestalten“ wird das Projekt im Rahmen des Wettbewerbs „KommunalerKlimaschutz.NRW“ aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.
Auf die Vor-Ort-Termine folgen nun in den nächsten Monaten (Online-)Seminare zur Vertiefung der Themen und zu Fragen, die sich aus der Besichtigung ergeben haben – zum Beispiel zu Fördermöglichkeiten oder Umsetzungsstrategien. Um flexibel auf die aktuelle Pandemielage reagieren zu können, werden die konkreten Termine kurzfristig auf der Website www.klima.muenster.de bekanntgegeben. Die Veranstaltungen sind kostenlos und stehen allen Vermieterinnen und Vermietern offen. Schon jetzt kann man unverbindlich Interesse bekunden – per E-Mail an klimaschutz@stadt-muenster.de (Betreff „Lernen von den Profis“) oder unter 02 51/492-6704.