Stadt lädt am Samstag, 7. September, zu Rundgängen und Bustouren ein / Angebote für Familien und Hörgeschädigte
Münster (SMS) Wenn sich zu später Stunde Menschentrauben vor Museen bilden und Nachtschwärmer durch Galerien flanieren, ist in Münster der Höhepunkt der drei Schauraum-Tage erreicht. Am Samstag, 7. September, öffnen zur Nacht der Museen und Galerien 42 Ausstellungsorte ihre Türen bis Mitternacht. Das städtische Kulturamt lädt wieder zu fachkundig geführten Rundgängen und Bustouren ein, die an spannende Kulturorte führen. Alle Touren und Rundgänge sind kostenfrei.
Die Bustour 1 macht auf dem Weg zum Hafen zunächst in der dst-Galerie Station. Der gelernte Bildhauer Janus Hochgesand greift auch zur Leinwand und gibt seinen erdig-abstrakten Bildern intensive farbliche Akzente. In der Kunsthalle am Hafen angekommen, geht die Reise gedanklich weiter nach Algerien. Die Französin Katia Kameli beschäftigt sich in ihren Filmen, Fotografien und Installationen mit der Kolonialgeschichte Algeriens und Frankreichs und fragt, welche Rolle Bilder bei der Geschichtsschreibung spielen. Im Speicher II zeigen die dort arbeitenden Künstler zudem ausgewählte Werke.
Bustour 2 führt zur LBS-Kunstsammlung, die erstmals beim Schauraum zu sehen ist und Einblicke in die Sammlung rund um die Zero-Kunst gewährt. Weiter geht es zur LVM-Kunstsammlung, wo Timm Ulrichs mit einer Installation zu Gast ist. Junge Kunst zeigt Kolja Steinrötter am Germania Campus in seiner Galerie FB69. Er stellt Bilder von Isabel Schober vor, Studentin an der Kunstakademie Münster und Gewinnerin des „Kultur rockt“-Preises.
Die Bustouren dauern jeweils zwei Stunden. Sie starten um 16, 18, 20 und 22 Uhr. Bustour 2 um 16 Uhr ist auch für Hörgeschädigte geeignet.
Zu Fuß ins vorige Jahrhundert und zurück
Wer lieber zu Fuß unterwegs ist, kann sich einem der drei einstündigen Rundgänge anschließen.
Beim Rundgang 1 geht es in zwei alteingesessene Galerien. Das deutsch-niederländische Künstlerpaar Theo Kuijpers und Ellen Jess feiert in der Galerie Clasing u. Etage gemeinsam 80. Geburtstag und zeigt, wie unterschiedlich seine Arbeitsweise bei Malerei und Collage ist. Galerist Heiner Hachmeister hat in seiner Galerie große Namen der Klassischen Moderne wie Max Ernst oder André Masson zeitgenössischen, auch sehr jungen Künstlern an die Seite gestellt (Beginn: 18, 19, 20, 21 Uhr).
Rundgang 2 widmet sich vor allem der Zeit zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus. Neben prominenten Namen präsentiert das Kunstkontor in Vergessenheit geratene Künstler dieser überaus produktiven Epoche. In der Galerie Frye u. Sohn ist mit Hubertus Graf von Merveldt ein Maler mit westfälischen Wurzeln zu entdecken, der in genau dieser Epoche in Berlin tätig war (Beginn: 18, 19, 20, 21 Uhr).
Rundgang 3 verbindet Fotografie und Bildhauerei. Thomas Kellner hat weltbekannte Bauwerke mit einer speziellen Technik fotografiert und so zu mosaikartigen Bildern montiert, dass die Sehenswürdigkeiten zu tanzen scheinen. Seine Fotoserie „Black and White“ ist im Stadtmuseum zu sehen. Im Foyer des Kettelerschen Hofes ist die in Hiltrup ansässige Kunsthalle Schnake zu Gast und zeigt die Formensprachen von Steinbildhauern aus Simbabwe (Beginn: 16, 17, 18, 19 Uhr).
Rundgang für Familien
Für Familien mit Kindern von zehn bis 14 Jahren gibt es wieder den eineinhalbstündigen Kulturrucksack-Rundgang. Die Entdeckungsreise führt diesmal zu spannenden Orten aktueller Kunst. Klangkünstler Simon Rummel hat eine interaktive Orgel gebaut. Wie sich diese Musikmaschine anhört, erfährt man in der Black Box im Cuba. Im no cube lernt man eine Künstlerin aus China und eine Künstlerin aus Deutschland kennen. Johanna K. Becker und Zhang Y sind sich vor einem halben Jahr in Shanghai begegnet, blieben in Kontakt und lernten einander kennen: Was ist anders in anderen Kulturen, was hat man gemeinsam – und wie verbindet Kunst Menschen und Kulturen miteinander? Beginn ist um 16.30 Uhr und um 18.30 Uhr.
Die Rundgänge und Bustouren beginnen am zentralen Infopunkt auf dem Platz „Roten Platz“ (Platz des Westfälischen Friedens). Die Anzahl der Teilnehmer-Plätze ist begrenzt.
Anmeldungen sind ab Donnerstag, 5. September, 15 Uhr, möglich: online unter www.schauraum-muenster.de, persönlich im Infozelt auf dem Roten Platz. Hörgeschädigte können sich auch per E-Mail anmelden (info@patterson-schade.de).
Alle Ausstellungsorte, Touren und Veranstaltungen erläutert das Schauraum-Programmheft. Es liegt unter anderem in der Münster-Information im Stadthaus 1 aus und ist online abrufbar unter www.schauraum-muenster.de
Quelle: Stadt Münster