Junge Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte in der Villa ten Hompel / Innenminister Reul und Recklinghausens Polizeipräsidentin diskutierten mit
Zusammen mit Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul und Recklinghausens Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen besuchten 50 junge Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten den Geschichtsort Villa ten Hompel, um sich über Polizeigeschichte im Nationalsozialismus zu informieren und über menschenrechtsbasierte Polizeiarbeit heute zu diskutieren.
Die Ausstellung in der Villa ten Hompel setzt sich mit den Verbrechen der Ordnungspolizei im Zweiten Weltkrieg auseinander. Thematisiert werden etwa die enorme Dimension der Beteiligung der uniformierten Polizei am Zweiten Weltkrieg und an den Genoziden an Juden sowie Sinti und Roma. Auch zwei Polizeibataillone aus Recklinghausen waren im Zweiten Weltkrieg massiv an Verbrechen beteiligt, vor allem an Massenerschießungen von Juden.
Innenminister Reul: „Diese Verbrechen wurden von ganz normalen Männern begangen, deren Aufgabe es eigentlich war, die Menschen vor Gewalt zu schützen und für ihre Sicherheit zu sorgen. Stattdessen verbreiteten sie dienstbeflissen Angst, Terror, Tod und wähnten sogar noch das Recht auf ihrer Seite. Junge Polizistinnen und Polizisten von heute können hier lernen, dass ihr Beruf eben nicht nur Pflichterfüllung und Gehorsam erfordert, sondern vor allem einen persönlichen, moralischen Kompass, der sich an den unabänderlichen Staatsprinzipien orientiert, die unser Grundgesetz vorgibt: Demokratie, Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit und die Würde eines jeden Einzelnen.“ Innenminister Reul sprach sich nach dem Besuch dafür aus, dass alle jungen Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten sich in einer Gedenkstätte mit NS-Polizeigeschichte auseinandersetzen sollten.
Quelle: Stadt Münster