Jeweils einen Bezirksbürgermeister haben die Bezirksvertretungen Mitte, Ost, Südost, Hiltrup, West und Nord im November aus ihren Reihen gewählt. Die sechs Kommunalpolitiker – vier Grüne, ein Sozial- und ein Christdemokrat – werden ihre jeweiligen Stadtteile prägen, ihre Ziele und ihre Persönlichkeit in das dortige Leben einbringen. Unsere Serie stellt die neuen Bezirksbürgermeister vor – Benedikt Spangenberg (Grüne) ist mit seiner Wahl erstmals richtig eingestiegen in die Kommunalpolitik.
„Jetzt macht er es wirklich!“: Benedikt Spangenbergs Familie hat es gar nicht glauben wollen, als er ihr vor anderthalb Jahren verkündete, dass er nach einem eher unpolitischen Vorleben Mitglied der Grünen geworden ist. Noch mehr hat sie eventuell erstaunt, dass er jetzt eine echte Newcomer-Karriere hinlegt: Die Bezirksvertretung Münster-Ost hat Spangenberg auf Anhieb zum Bezirksbürgermeister gewählt.
„Meine drei Kinder studieren in drei unterschiedlichen Ländern. Trotz der Distanz haben wir uns immer wieder darüber ausgetauscht, dass ich mich jetzt engagieren will. Ich will Farbe bekennen für den Klimaschutz und dazu beitragen, dass Münster bis 2030 klimaneutral wird“, sagt der 57-jährige Kaufmann aus dem Mauritzviertel. Zwar beginnt sein Bezirk, bestehend aus den Stadtteilen St. Mauritz, Handorf und Gelmer, erst 300 Meter Luftlinie von seiner Haustür entfernt. „Aber ich kenne die wichtigen Themen, ich wohne in direkter Nähe.“
Spangenberg geht es um ökologisch einwandfreie Baugebiete, um den Erhalt der Natur und der Frischluftschneisen zwischen Stadtrand und Zentrum. Außerdem sieht er den Ausbau der B51 kritisch und unterstützt stattdessen die zügige Umsetzung der Veloroute zwischen Münster und Telgte, um eine echte Verkehrswende zu erreichen. „Es zeigt sich ja, dass auch Bezirke wie Münster-Ost offen sind für grüne Politik. Es vollzieht sich gerade ein spannender Wandel“, sagt der Bezirksbürgermeister, der außerdem als sachkundiger Bürger im Betriebsausschuss Münster Marketing und im Ausschuss für Wohnen, Liegenschaften, Finanzen und Wirtschaft aktiv ist.
Als guten Einstieg mit basisnaher Politik sieht er seine Arbeit in der Bezirksvertretung, hier will er direkt daran mitwirken, dass Münster auch für kommende Generationen lebenswert bleibt. „Man kann auf Bezirksebene zwar nicht immer autark entscheiden, aber mitgestalten“, so Spangenberg. Aufträge dafür bekommt er bereits jetzt zu Genüge. „Ich habe schon viele Mails und Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern erhalten, die Anregungen geben und mir ihre Sorgen und Nöte mitteilen“, sagt Spangenberg. Zurzeit antworte er per Telefon, über Skype oder schriftlich. „Hoffentlich kann ich schon ab Februar eine Bürgersprechstunde einrichten, und hoffentlich gibt es bald wieder weitere Gelegenheiten, die Menschen im Bezirk persönlich zu treffen.“