Bei der Umsetzung des Leitbildes „Migration und Integration“ ist die ganze Stadtgesellschaft gefragt
Im April hat der Rat das zum dritten Mal fortgeschriebene Leitbild „Migration und Integration“ mit überwältigender Mehrheit beschlossen und damit den Münster-Konsens erneut bekräftigt. Ob das Leitbild zur gelebten Wirklichkeit wird, muss sich im Zusammenleben erweisen. Viele, die schon bei der Arbeit am Leitbild engagiert mitgewirkt haben, wollen dazu beitragen, dass dessen Ziele nun zu Tatsachen werden. Mehr als 60 beteiligten sich an einem ersten Workshop, zu dem die Stadt eingeladen hatte.
„Bislang richteten sich die Erwartungen zur Umsetzung des Migrationsleitbildes vor allem an die Stadtverwaltung. Mit der Fortschreibung soll das ‚Wir‘ unterstrichen werden und die weitere Umsetzung des Leitbildes als gemeinsame Aufgabe der Stadtgesellschaft verstanden werden“, so Stadtdirektor Thomas Paal. Er dankte den Beteiligten am bisherigen Leitbild-Prozess für die Bereitschaft, es inhaltlich weiter zu konkretisieren und sich für die Umsetzung einzusetzen.
Im Mittelpunkt des vom Kommunalen Integrationszentrum koordinierten Workshops im Freiherr-vom-Stein-Saal der Bezirksregierung standen zehn Handlungsfelder. Darunter:
– „Wohnen und sozialräumliche Stadtentwicklung“: Mitwirkende aus Diakonie, Caritas und Quartiersentwicklung werden dieses Thema gemeinsam bearbeiten.
– „Interkulturelle Öffnung der öffentlichen Verwaltungen“: Die Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW wird dazu mit Studierenden gemeinsam mit dem Kommunalen Integrationszentrum der Stadt, mit Vereinen, Verbänden und Behörden ein Forschungsprojekt aufsetzen.
– „Bildung und Sprachen“: Dazu wird eine offene Arbeitsgemeinschaft ins Leben gerufen.
– „Interkulturelle Öffnung“: Der DRK-Kreisverband wird unter anderem zum Austausch über interkulturelle Fortbildungen einladen.
Der Workshop war ein Anfang, weitere Treffen folgen. „Ein erfreulicher erster Schritt“, so Dr. Ömer Lütfü Yavuz, der Vorsitzende des Integrationsrates. „Es gibt noch einen Vorrat an Themen, über die wir uns intensiv austauschen müssen. Zu den Schlüsselthemen gehört aus Sicht des Integrationsrates die interkulturelle Öffnung der Verwaltungen.“
Andrea Reckfort, die Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums, bedankte sich für die tatkräftige Unterstützung bei der Durchführung der Veranstaltung. „Dieser Prozess ist auch für uns neu, aber gleichzeitig eine logische Konsequenz. Schließlich hat sich die Stadtgesellschaft für die Umsetzung selbst verpflichtet.“ Die Umsetzung sei „umso erfolgreicher, je mehr Menschen mitwirken, und zwar in ihrer Vielfalt“. Zum Gelingen des Workshops trugen besonders Sarah Bange von der Caritas Münster, Simone Willnath aus dem Amt für Schule und Weiterbildung und Prof. Dr. Henrique Ricardo Otten von der FH für öffentliche Verwaltung bei.
Wer sich für die Umsetzung des Migrationsleitbilds und für künftige Workshops interessiert, wendet sich ans Integrationszentrum: Luisa-Dawina Stein, 02 51/4 92-70 89, SteinL@stadt-muenster.de
Quelle: Stadt Münster