450 Jahrestag für Bündnisprojekt aus 16. Jahrhundert / Förderverein Münster- Lublin in Partnerstadt
Seit 1991 sind die Städte Münster und Lublin Partnerstädte, eine Vielzahl von Begegnungen und Projekten haben zu engen Verbindungen zwischen den Städten geführt. Jetzt haben Ratsherr Jens Heinemann und Jolanta Vogelberg vom Förderverein Münster – Lublin an den Feierlichkeiten anlässlich des 450. Jahrestages der Lubliner Union teilgenommen.
„Von der Lubliner Union zur Europäischen Union“ formulierte Papst Johannes Paul II. ein Jahr bevor auch Polen und Litauen Mitglieder der EU wurden und erinnerte an das Bündnisprojekt aus dem 16. Jahrhundert. Die Lubliner Union war vor 450 Jahren ein einzigartiges (?) Vielvölkerstaatsgebilde. Es verband das Königreich Polen und das Großfürstentum Litauen. Beide Staatsteile hatten König, Parlament (Sejm) und Außenpolitik gemeinsam. Jeder für sich besaß jedoch zentrale Ämter und Verwaltungen, Finanzen, Gesetze und Militär. Trotz kultureller, religiöser und nationaler Unterschiede existierte die Union über 200 Jahre.
„Während sich Münster in Bezug auf die Europäische Union gerne auf den Westfälischen Frieden bezieht, stellt man in Lublin eine Beziehung der EU zur Lubliner Union her“, so Ratsherr Jens Heinemann. Heinemann und Jolanta Vogelberg waren sich einig, dass kommunale Beziehungen sehr wertvoll sind: „Wenn Polen, Ukrainer, Deutsche, Armenier, Kanadier und Weißrussen bei so einem Jubiläum miteinander über internationale Beziehungen von Kommunen sprechen, dann zeigt dies, wie sehr sich die kommunale Familie aktiv für eine friedliche Zusammenarbeit einsetzt und wie viel wir gemeinsam schaffen können“.
Auch in Deutschland wird der 450. Jahrestag der Lubliner Union begangen. Im Polnischen Institut in Düsseldorf ist noch bis Ende Juli die Ausstellung „Von der Lubliner Union zur Europäischen Union“ zu sehen.