Wer bei Kälte im Freien übernachtet, bringt sich schnell in Lebensgefahr. Deshalb ist es in den Wintermonaten besonders wichtig, dass die Angebote der Wohnungslosenhilfe genutzt werden. Der plötzliche Temperatursturz und die starken Schneefälle treffen die Stadt Münster nicht unvorbereitet. Die üblichen Angebote der Winternothilfe über das Haus der Wohnungslosenhilfe (HdW) und den Sozialdienst katholischer Frauen (SKF), aber auch der Tagesaufenthalt in der Wartburgschule stehen an sieben Tagen in der Woche zur Verfügung.
Wie schon im November, als die Temperaturen in der Nacht bereits unter Null sanken, warben die Bischof-Hermann-Stiftung, der SKF und das städtische Sozialamt um eine erhöhte Aufmerksamkeit: „Wer Hilfebedürftige sieht, die bei eisigen Temperaturen im Freien übernachten, sollte das melden“. Kräfte der Sozialarbeit gehen Hinweisen nach und versuchen die Betroffenen zu überzeugen, einen Platz im Warmen und möglichweise weitere Unterstützung anzunehmen.
Die Winternothilfe für alleinstehende Frauen leistet der SKF. 32 Schlafplätze sind hier verfügbar. Neben den regulären Angeboten für alleinstehende Männer stehen in den Wintermonaten zusätzlich Wohncontainer am Albersloher Weg bereit. Bei diesem von der Bischof-Hermann-Stiftung betreuten Angebot gibt es noch einmal bis zu 40 Plätze. Sozialdezernentin Cornelia Wilkens betont, dass die Winterhilfe nur funktionieren kann, wenn diese Unterstützung auch von den Betroffenen angenommen wird: „Es stehen zahlreiche Plätze zur Verfügung – genug, um alle Wohnungslosen, die es wünschen, zu versorgen und zu beherbergen.“
Unter den Telefonnummern 0251/48 45 20 (HdW) und 0251/89 93 60 (SKF) werden Hinweise zu hilflosen Personen ohne Obdach entgegengenommen, diese dann kontaktiert.
Am Sonntagmittag äußerte sich auch Oberbürgermeister Markus Lewe zum Thema. Er bittet die Bevölkerung um Mithilfe: „Dieser Wintereinbruch setzt viele von uns – die wir ein Dach über dem Kopf wissen – schon unter Druck. Doch für obdachlose Personen in unserer Stadt kann die aktuelle Wetterlage lebensgefährlich werden. Zeigen wir auch heute wieder, dass Münster zusammenhält: Zögern Sie bitte nicht, betroffene Personen auf die bestehenden Hilfsangebote hinzuweisen. Bieten Sie bitte Ihre Unterstützung an und werden Sie sich an die genannten Telefonnummern.“