Über 2500 Wohnungen und rund 6000 Arbeitsplätze könnten an Steinfurter Straße und Busso-Peus-Straße entstehen
Die Ratsgremien der Stadt Münster befassen sich im Juni mit dem Startschuss für die Entwicklung zweier neuer urbaner Stadtquartiere an der Steinfurter Straße und an der Busso-Peus-Straße. Zwei Herausforderungen überschneiden sich hier: Das wachsende Münster braucht dringend neuen Wohnraum. Zudem suchen Technologieunternehmen und Wissenschaftseinrichtungen im Nordwesten der Stadt händeringend nach Erweiterungsmöglichkeiten. Beides miteinander zu verknüpfen, ist von entscheidender Bedeutung für die Stärkung der Wissenschaftsstadt Münster, heißt es in der Beschlussvorlage der Verwaltung, über die der Rat in seiner Sitzung am 24. Juni entscheidet.
Beide Areale weisen eine herausragende Lage auf: Nur rund zehn Fahrradminuten vom Domplatz entfernt und zugleich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Wissenschafts- und Technologiepark sowie zum kreativen Umfeld am Leonardo-Campus. Auf einer Fläche von etwa 50 Hektar zwischen Steinfurter Straße und Wasserweg und weiteren 15 Hektar westlich der Busso-Peus-Straße soll jeweils eine urbane, innovative Mischung aus einem breiten Wohnungsmix, wissenschaftlichen Einrichtungen sowie Angeboten für technologieorientierte und wissensbasierte Unternehmen entstehen. Und das nicht nur im Nebeneinander sondern im Sinne einer attraktiven Mischung der Nutzungen auch übereinander: Warum soll nicht über Instituts-Etagen oder Entwicklungsbüros gewohnt werden? Auch Einzelhandel, Gastronomie, Kleingewerbe, Räume für kreative Nutzungen oder soziale Treffpunkte können die Erdgeschosse beleben. Mit zukunftsweisenden Konzepten zur Mobilität, zum Klimaschutz und zur Stadtentwässerung sollen die neuen Quartiere ihrer Zeit voraus sein.
Insgesamt über 2500 Wohnungen für rund 6000 bis 7000 Menschen könnten in beiden Quartieren entstehen, dazu voraussichtlich rund 6000 Arbeitsplätze – diese Größenordnung bedeutet eine besondere Herausforderung für die anstehenden Planungsprozesse. Vorgesehen ist daher in mehreren Entwicklungsschritten im direkten Austausch mit der Bürgerschaft sowie Expertinnen und Experten innovative Qualitäten zu diskutieren und eine räumliche Vision für die Stadtquartiere zu entwerfen. Als Grundlage der geplanten Quartiersentwicklungen dienen die Vorgaben der „Sozialgerechten Bodennutzung Münster“ (SoBoMü).
Eine kooperative Baulandentwicklung gemeinsam mit den Flächeneigentümern hat für die Stadt hohe Priorität, erklärt die Verwaltung in der Beschlussvorlage. Falls diese wegen der komplexen liegenschaftlichen Struktur nicht möglich sein sollte, soll geprüft werden, ob für den Bereich an der Steinfurter Straße auch eine städtebauliche Entwicklungsmaßnahme in Frage kommt, um das Stadtquartier zu realisieren.
Quelle: Stadt Münster