Am 3. August 1984 startete das Zeitalter der digitalen Kommunikation in Deutschland: Die erste E-Mail wurde empfangen. Für die Übertragung war damals noch ein Computer von der Größe einer Waschmaschine erforderlich und nur wenige Experten konnten Mails versenden. Heute ist die E-Mail für 85 Prozent der Deutschen täglicher Begleiter. This is your official welcome to CSNET“, mit diesen Worten begrüßte die US-Amerikanerin Laura Breeden vom Massachusetts Institute of Technology in der ersten E-Mail ihre Kollegen Michael Rotert und Werner Zorn von der Universität Karlsruhe (TH). Bei dem CSNET (Computer Science Network) handelte es sich um eines der ersten Computernetzwerke. Es war in den 1980er Jahren in den USA entwickelt worden, damit verschiedene Hochschulen untereinander kommunizieren und Wissen austauschen konnten. Deutschland war nach den USA und Israel erst das dritte Land, das Zugriff auf dieses Netzwerk bekam. Der damalige Empfangscomputer VAX 11/750 hatte die Größe einer Waschmaschine. Kein Wunder, dass die E-Mail zunächst noch einige Jahre brauchte, bis sie einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich wurde. Zunächst war die E-Mail fast ausschließlich an Universitäten verbreitet.
Kostenlose Angebote verhelfen der E-Mail zum Durchbruch
Für den Durchbruch sorgte das Aufkommen kostenloser Angebote in den 1990er Jahren. Die anfangs noch vorhandene Skepsis vor dem neuen Medium führte dazu, dass zunächst überwiegend anonyme Absender-Adressen wie Supermikey@web.de im Trend waren. Mit der Jahrtausendwende änderte sich das: Bei Bewerbungen, in der Kommunikation am Arbeitsplatz mit Kunden und Kollegen oder auch im erweiterten Freundes- und Bekanntenkreis setzten sich immer mehr Kombination wie vorname.nachname@gmx.net durch. Die E-Mail hat sich seither zum persönlichen Tor ins Internet entwickelt: Bei nahezu jedem Dienst vom Online-Shop bis zum Sozialen Netzwerk erfolgt die Anmeldung mit der E-Mail-Adresse.
Der E-Mail-Boom ist seit 35 Jahren ungebrochen
Seit 35 Jahren wächst das E-Mail-Aufkommen kontinuierlich an. Im Jahr 2018 wurde in Deutschland mit 848,4 Milliarden ein neuer Rekord für das E-Mail-Volumen aufgestellt. Antreiber für die E-Mail ist neben der Digitalisierung der Kommunikation vor allem die wachsende Bedeutung des E-Commerce. Im E-Mail-Postfach laufen alle Informationen aus dem digitalen Leben zusammen: Von der Bestellbestätigung über den Lieferfortschritt einer Bestellung bis hin zu Rechnungen und Benachrichtigungen aus sozialen Netzwerken. Für Viele funktioniert das eigene E-Mail-Konto deswegen wie ein elektronisches Gedächtnis: Wesentliche Informationen des digitalen Alltags laufen dort zusammen, aber gehen unsortiert ein. Alles zu finden, was relevant ist, kann dabei sehr schwierig für die Anwender werden. Die E-Mail-Anbieter sind dabei, neue Tools zu entwickeln, um Nutzern bei der Organisation des Online-Alltags zu helfen. Das reicht von Assistenzfunktionen zum Sortieren von Mails über Office-Anwendungen bis hin zur intelligenten Spambekämpfung. Die E-Mail-Anbieter WEB.DE und GMX bieten schon jetzt neue Services zur Paketverfolgung und Newsletter-Verwaltung an – weitere werden folgen. „Mit diesen neuen Services wollen wir dem Nutzer einen besseren Überblick und schnellen Zugriff auf relevante Informationen bieten und dabei auch die Möglichkeiten von künstlicher Intelligenz nutzen“, sagt Jan Oetjen, Geschäftsführer der beiden führenden E-Mail-Anbieter WEB.DE und GMX.
Quelle: Web.de